Der Gösingtunnel ist ein Tunnel der Rekorde

Er ist das bedeutendste Einzelbauwerk der Mariazellerbahn, mit 2.368 m ist er der längste Tunnel einer österreichischen Schmalspurbahn. Im Tunnel selbst wird bei 892 m der höchste Punkt der Mariazellerbahn erreicht. Der Tunnel wurde 1906 vollendet. 108 Jahre später steht der Einsatz von ELIN am Programm, um den Zugverkehr sicherer zu gestalten.

Der Tunnel wurde mit einem neuen Sicherheitskonzept ausgestattet. Der Gösingtunnel wurde gemäß den gesetzlichen Vorschriften erneuert und mit einem neuartigen Edelstahl-Handlauf ausgestattet. In dem Handlauf sind auf der gesamten Länge LED-Beleuchtungskörper integriert. Bei Ausfällen bildet der Handlauf ein leuchtendes Band, das die Gäste sicher aus dem Tunnel ins Freie führt. Im Abstand von
300 m wurden Servicestellen, sogenannte Elektranten, errichtet. Diese gewährleisten, dass bei Servicearbeiten im Tunnel die entsprechende Infrastruktur zur Stromabnahme bereitsteht. Es wurden alle Hochspannungsleitungen in den neuen Kabeltrog verlegt, diese Maßnahme trägt zur Betriebssicherheit und Verfügbarkeit der Mariazellerbahn speziell bei starkem Schneefall im Winter bei.

„Es herrschten extreme Bedingungen: die Portal-Nischen mussten vom Eis befreit werden. Schnee behinderte alle Montagelieferungen. Wir kämpften mit Schneetreiben und hängengebliebenen LKWs. Wir arbeiteten rund um die Uhr, die Zeit lief gegen uns! Der Tunnel ist vorwiegend nur aus Naturstein, keine Schalung, kein Mauerwerk. Es wurde zur Herausforderung, die Komponenten fest an die dafür vorgesehenen Stellen zu montieren. So mancher Monteur hat einige Nerven dabei liegen lassen, denn ständig brachen Steine heraus. Staub, Kälte, ja auch Nässe setzten jedem zu. Wer glaubt, der Tunnel schützt vor Witterungsbedingungen, kennt den Gösingtunnel noch nicht: Da der Tunnel handgeschlagen und ohne Mauerwerk ist, drückt aus jeder Seite Wasser durch die Gesteinsschichten – wie in einer Tropfsteinhöhle. Dennoch konnten alle Arbeiten termingerecht und zur allgemeinen Zufriedenheit fertiggestellt werden. Als ELIN Team sind wir stolz, wieder mal das Unmögliche möglich zu machen.“

( Projektleiter )

Die Störungsanfälligkeit verringert sich deutlich und die Fehlersuche wird einfacher. An den Portalen Gösingtunnel, Florkogel und Beinriegel wurden Mobotix-Kameras installiert. Diese liefern auch bei extremen Wetterbedingungen sehr gute Bilder, um unerlaubtes Betreten der Anlage zu erkennen. Die Bilder laufen über ein Strecken-LWL zukünftig in der Betriebszentrale Laubenbachmühle auf.