Beobachtung und Steuerung der Abwässer
Ein Kanalnetzbewirtschaftungssystem erlaubt die Beobachtung und Steuerung der Abwässer in einem Kanalnetz. Das Ziel eines derartigen Systems ist, bei Regenereignissen die Ausleitungen des ungeklärten Abwassers in die Vorfluter möglichst gering zu halten respektive gänzlich zu vermeiden.
Dabei werden im Kanalnetz – basierend auf einem hydraulischen Abflussmodell – Messstationen für Durchfluss und Pegel errichtet und an der Oberfläche Niederschlagsmessungen installiert. Zusätzlich werden Hauptsammelkanäle mit regelbaren Schieberbauwerken ausgestattet, um die vorgelagerten Kanäle als Stauräume nutzen zu können. Alle daraus resultierenden Daten werden einem zentralen Leitsystem zugeführt. Da Online–Daten erforderlich sind, eignen sich am besten Lichtwellenleiter. Ein dem Leitsystem übergeordneter Rechner trifft nun die Steuerungsentscheidungen für den kontrollierten Abfluss bis zur Kläranlage und leitet diese an die einzelnen lokalen „Intelligenzen“ weiter.
„Die Kanalnetzbewirtschaftung ist ein großer Schritt in Richtung einer umweltgerechten Abwasserbehandlung. Sie hilft uns, die immer komplexeren Abläufe bei Regenereignissen zu steuern und die Kläranlage gleichmäßig zu beschicken.“
Günter Fraißl
( Wien Kanal )
Vorteile und Nutzen durch Implementierung des Kanalnetzbewirtschaftungssystems zur Steigerung der Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit des Wiener Abwassersystems:
- Fernüberwachung und Fernsteuerung aller wesentlichen Betriebsbauwerke von einem Punkt für ganz Wien
- Unterstützung des Personals in kritischen Situationen, speziell im Hochwasserfall, durch klare Informationsweitergabe und automatisierte Abläufe
- Unterstützung bei der Wartungsplanung